Der Elefant im Porzellanladen: Warum Ingenieure dringend Psychologie brauchen

12.08.2025 | von Redaktion
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Prof. Dr. Dirk Jacob, Vizepräsident der Hochschule Kempten, steht vor einer Media-Wand auf der ein Ki-Generiertes Bild von einem Elefanten im Tutu vor einem Regal mit Geschirr aus Porzellan. Er hält einen Vortrag über den Elefanten im Porzellanladen, warum Ingenieure Psychologie brauchen

Viele Arbeitnehmer haben diese Art von Chef schon erlebt: fachlich top, aber überhaupt keine Führungskompetenz. Ein Mensch, der wegen seiner fachlichen Expertise immer weiter befördert wird, bis er Fähigkeiten braucht, die über sein Fachgebiet hinausgehen. befördert wird, bis er Fähigkeiten braucht, die über sein Fachgebiet hinausgehen. Prof. Dr. Dirk Jacob ist Vizepräsident für Lehre und Weiterbildung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten und kennt den Weg vom technischen Experten zur Führungskraft aus eigener Erfahrung. Sein Fazit: Ingenieure brauchen dringen Psychologie. Im Gespräch mit KBS-Leitung Prof. Dr. Katrin Winkler reflektiert er offen, warum viele Ingenieurinnen und Ingenieure beim Übergang in Führungsverantwortung scheitern. Und was sie brauchen, um erfolgreich zu sein.

🎙️ „Der Elefant im Porzellanladen“ – was steckt dahinter?

Dirk: Das Bild zeigt ein typisches Szenario: Ingenieure starten mit einem starken technischen Fokus. Sie denken in Daten, Prozessen und Fakten. Ihre fachliche Kompetenz sorgt dafür, dass sie befördert werden und in einer Führungsposition landen. Und hier scheitern viele, weil fachliche Expertise für eine Führungskraft einfach nicht ausreicht. Um als Chef erfolgreich zu sein, darf man die Bedeutung von Soft Skills wie Empathie, Konfliktfähigkeit und psychologischem Know-how nicht unterschätzen. Fehlende emotionale Intelligenz führt unweigerlich zu Missverständnissen und letztlich zum Scheitern des Teams. Deshalb ist Psychologie für Führungsaufgaben unverzichtbar.

🎙️Welche Aha‑Erlebnisse hattest Du auf Deinem Weg zur Führung?

Dirk: Ein prägender Moment war der Übergang in meine eigene erste Führungsaufgabe als Teamleitung noch während der Zeit an der Universität: Ich habe schnell gemerkt, dass technische Kompetenz alleine einfach nicht mehr reicht. Ich musste lernen, zwischenmenschliche Prozesse zu verstehen, Konflikte zu erkennen und Dynamiken im Team zu steuern, um empathisch zu führen. Für mich war diese Erkenntnis der Schlüssel: Echtes Leadership entsteht durch das Zusammenspiel von Technik-Expertise und psychologischem Verständnis.

🎙️Was ist Dein Rat an Ingenieurinnen und Ingenieuren, die heute in Richtung Führung denken?

Dirk: Mein Rat lautet klar: Schaut frühzeitig über den Tellerrand. Wer Führungsambitionen hat, sollte frühzeitig auch an diesen Skills arbeiten. Bei Führung geht es nicht um Technik, sondern um Menschen und Teams. Nehmt eure Soft Skills ernst, sie sind ein strategischer Vorteil, kein Luxus. Investiert gezielt in Weiterbildung wie beispielsweise der berufsbegleitende Master Wirtschaftspsychologie unserer Kempten Business School, der einen Fokus auf Führung und Kommunikation legt.

Wartet nicht, bis Konflikte entstehen oder ihr plötzlich ein Team führen müsst. Führung ist lernbar, Reflexion ist essenziell. Seminare, Austausch mit erfahrenen Führungskräften oder Coaching sind hervorragende Einstiegspunkte. So baut ihr eine authentische, wirkungsstarke Führungspersönlichkeit auf.


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12.08.2025

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