Wirkung im Coaching

Startseite » News » Wirkung im Coaching

Von Prof. Dr. Markus Jüster

Das Erarbeiten von Lösungen wird oft als Aufgabe im Coaching verstanden und kann es auch sein. Lösungen fokussieren jedoch auf Fragen, Probleme, Konflikte und Krisen. Insofern beziehen sie sich auf singuläre Phänomene, die – im schlechtesten Fall – isoliert bearbeitet werden.

Coaching kann mehr. Es kann dazu beitragen, Kompetenzen zu entwickeln, Netzwerke zu aktivieren, Reifungsprozesse in Gang zu setzen und damit aktiv gestaltend tätig zu sein. Der Coachee erhält dadurch die Möglichkeit, mehr Verantwortung für sein Leben zu übernehmen und damit auch Wirkung zu entfalten.

Es stellt sich nun die Frage, wie Wirkung durch Coaching initiiert werden kann und auf welchen Ebenen sie sich entfaltet. Dies kann in vier Schritten einer Wirkungslogik geschehen:

  1. Angebotsstruktur: Wie gut ist der Coachingprozess geplant und umgesetzt? Gibt es eine gute Diagnostik, sind Ziele klar vereinbart und stehen geeignete Methoden und Instrumente zur Umsetzung zur Verfügung?
  2. Interaktion: Die stärkste Wirkungskomponente im Coachingprozess ist die Beziehung zwischen Coach und Coachee. Ist diese getragen von Respekt, professioneller Neugier, gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung?
  3. Umsetzung In Vivo: Endet das Coaching mit einer Erkenntnis oder mit einer Handlung? Der „Knowing-Doing-Gap“ ist der entscheidende Faktor. Wie hilfreich ist das Coaching für konkrete Umsetzungsschritte im realen Leben und wie wird deren Wirkung evaluiert?
  4. Resonanz im sozialen Umfeld: Nimmt mich mein Umfeld anders wahr? Erntet der Coachee, was er gesät hat? Anerkennung, Zuwendung, Respekt, persönliche Freiräume oder ähnliches?

Der eigentliche Erfolg eines Coachings liegt nicht in der Erkenntnis, sondern in der Kompetenz, mit den Anforderungen des Alltags angemessen umzugehen und sich ein positives Umfeld zu schaffen. Das ist die Wirkung, die ein gutes Coaching erzielt.

Prof. Dr. Markus Jüster