Am 10. Oktober ist der World Mental Health Day – ein internationaler Aktionstag, der daran erinnert, wie wichtig psychische Gesundheit in allen Lebensbereichen ist. Mentale Gesundheit ist längst kein Randthema mehr, sondern Voraussetzung für Leistungsfähigkeit, Lernfreude und Zufriedenheit – im Studium ebenso wie im Beruf.
Auch an der Kempten Business School spielt das Thema eine zentrale Rolle. Business-Studierende und Berufstätige erleben oft hohen Leistungsdruck, Unsicherheit über die Zukunft und den Anspruch, immer „funktionieren“ zu müssen. Hier setzt die Diskussion um Mental Health an: Es geht darum, wie Menschen trotz dieser Belastungen gesund und handlungsfähig bleiben.

In ihrem aktuellen Blogbeitrag „Mental Health im Unternehmen: Schluss mit Wellness-Kosmetik!“ betont Prof. Dr. Katrin Winkler, dass mentale Gesundheit kein HR-Tool und keine Zusatzmaßnahme ist, sondern eine gemeinsame Verantwortung im Dreiklang aus Organisation, Führung und Mitarbeitenden. Nur wenn alle drei Ebenen zusammenwirken – Organisationen mit klaren Strukturen, Führung mit Vertrauen und Vorbildfunktion sowie Mitarbeitende mit Eigenverantwortung – kann echte psychische Gesundheit entstehen. Dieser systemische Ansatz bildet auch die Grundlage, um Resilienz nachhaltig zu stärken.
Was bedeutet Resilienz?
Der Begriff Resilienz beschreibt die Fähigkeit, trotz Belastung, Druck oder Rückschlägen psychisch stabil zu bleiben. Dabei geht es nicht um ständige Belastbarkeit oder Perfektion, sondern um die Kunst, sich nach Herausforderungen wieder zu erholen, anzupassen und aus Erfahrungen zu lernen.
Typische Stressfaktoren im Studium und Beruf sind Leistungsdruck, Unsicherheit über die Zukunft und hohe Erwartungen an sich selbst. Resilienz hilft, mit diesen Anforderungen gesund umzugehen, ohne die eigene Energie oder Motivation zu verlieren.
Resilienz – mehr als Widerstandskraft

Wie Prof. Dr. Katrin Winkler, Prof. Dr. Sandra Niedermeier und Svenja König in ihrem Buch Mentale Teamgesundheit beschreiben, ist Resilienz weit mehr als die Fähigkeit, Belastungen einfach auszuhalten. Sie verstehen sie als „vielschichtiges Konstrukt“, das auf mehreren Ebenen wirkt – insbesondere über Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit, Selbstwertgefühl und Achtsamkeit. Diese Fähigkeiten bilden den äußeren Rahmen gesunder Selbstführung und stärken die psychische Widerstandskraft in einer komplexen, sich ständig wandelnden Arbeitswelt.
Mentale Teamgesundheit: Teams stärken für gemeinsamen unternehmerischen Erfolg – ISBN: 978-3-791-06154-2
Resilienz bedeutet also nicht, unverwundbar zu sein, sondern trotz Druck, Unsicherheit und Veränderung handlungsfähig zu bleiben – und sogar daran zu wachsen. Gerade Studierende und Berufseinsteiger profitieren davon, wenn sie lernen, Stress nicht nur zu bewältigen, sondern in Energie und Lernfähigkeit umzuwandeln.
Strategien für mehr Resilienz im Alltag
- Selbstfürsorge: Ausreichend Schlaf, Bewegung und Pausen sind keine Luxusgüter, sondern Voraussetzungen für mentale Stärke.
- Achtsamkeit: Momente bewusst wahrnehmen, um Stressreaktionen früher zu erkennen und zu regulieren.
- Soziale Netzwerke: Freundschaften, Lerngruppen und Mentoren bieten emotionale Stabilität und Austausch.
- Kognitive Umstrukturierung: Negative Gedanken erkennen und durch realistische, konstruktive Perspektiven ersetzen.
- Zielklarheit: Eigene Prioritäten kennen und Grenzen setzen, um sich nicht zu überfordern.
Wie Hochschulen Resilienz stärken können
Die Hochschule Kempten bietet vielfältige und konkrete Hilfen für Studierende an, selbstverständlich auch beim Thema Mental Health. Zwei Angebote sind die Psychologische Beratung und das studentische Gesundheitsmanagement „Study Well“.
Psychologische Beratung an der Hochschule Kempten
Ein wichtiger Bestandteil der mentalen Gesundheitsförderung an der Hochschule Kempten ist die psychologische Beratung, die in Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk Augsburg angeboten wird. Studierende können sich dort vertraulich und kostenfrei an einen Diplompsychologen wenden, um Unterstützung bei Themen wie Prüfungsangst, Überforderung, Selbstwertproblemen oder Konflikten im Studium zu erhalten. Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht und ist ein niederschwelliges Angebot, das Studierenden hilft, in schwierigen Phasen wieder Stabilität zu finden und eigene Ressourcen zu aktivieren.
Erste-Hilfe-Koffer für mentale Gesundheit
Darüber hinaus stellt die Hochschule mit dem Erste-Hilfe-Koffer für mentale Gesundheit ein Online-Angebot bereit, das wichtige Informationen und Anlaufstellen rund um psychische Belastungen bündelt. Hier finden Studierende Hinweise zu professionellen Hilfsangeboten, Krisendiensten, Beratungsstellen und Soforthilfe-Optionen. Das Ziel ist, Orientierung zu geben und schnelle Unterstützung zu ermöglichen – damit niemand mit psychischen Herausforderungen allein bleibt.
Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Kompetenz, die sich trainieren lässt. Hochschulen können dazu beitragen, indem sie Lernumgebungen schaffen, die psychologische Sicherheit, Offenheit und Selbstwirksamkeit fördern.
Die Kempten Business School integriert diese Aspekte in zahlreiche Programme und Weiterbildungen. Im berufsbegleitenden Zertifikatskurs Business Coaching lernen Führungskräfte, HR-Professionals und Studierende, wie sie mit Stress und Unsicherheit umgehen, gesunde Teamdynamiken aufbauen und mentale Stärke fördern können.
Zertifikat
Berufsbegleitend
Business Coaching
Nächste Info-Session am Dienstag, 16. Dezember 2025 – 12:00 UhrJetzt unverbindlich anmelden!
Fazit: Mentale Stärke ist lernbar
Resilienz ist kein angeborenes Talent, sondern ein Muskel, der durch bewusste Selbstreflexion, Achtsamkeit und Unterstützung gestärkt werden kann. Sie bildet die Grundlage für langfristigen Erfolg – im Studium, im Beruf und im Leben.
10.10.2025
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