Du lernst doch auch nicht Radfahren ohne Fahrrad oder?

12.11.2025 | von Prof. Dr. Sandra Niedermeier
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„Ich hab gelesen die KI schreibt bessere Gedichte als Menschen. Ich hab von einem Nachbarn seiner Cousine gehört, dass …“

Gehört, gelesen. Aber wie wäre es denn mal mit probieren, anwenden?
Das gilt für KI Tools genauso, wie für jedes andere Werkzeug, jeden anderen Lerngegenstand: es macht einen Riesenunterschied nur darüber zu reden oder es anzuwenden. Hier auf LinkedIn werden die meisten sicherlich wenig Berührungsängste haben, aber wir leben auch in unserer Bubble. Aber außerhalb der Bubble sieht es anders aus.
Da braucht es noch mehr „machen“. Wenn ihr nun Argumente braucht, die für das Ausprobieren sprechen, dann kommt hier wieder etwas Grundlagenwissen aus den Lerntheorien:

Was dahinter steckt?
So gar nicht neu, nämlich die Idee, nicht nur Theorie zu lernen, sondern diese aktiv anzuwenden, basiert auf mehreren lerntheoretischen Grundlagen, insbesondere aus den Bereichen des Konstruktivismus.

👉Konstruktivismus in sehr sehr kurz erklärt: Lernende als aktive Konstrukteure von Wissen: Wissen wird nicht passiv aufgenommen, sondern aktiv durch Erfahrungen und Interaktionen aufgebaut. Theoretisches Wissen wird erst dann wirklich verstanden, wenn es in praktischen Kontexten angewendet wird. DerLernprozess ist effektiver, wenn Lerninhalte in einem realitätsnahen, relevanten Kontext vermittelt und erprobt werden. Lernen ist eingebettet in soziale und praktische Kontexte. Menschen lernen am besten, wenn sie Teil einer echten oder authentischen Situation sind, anstatt abstrakte Theorien isoliert zu betrachten. Der Austausch mit Andere fördert die Entwicklung von Kompetenzen und das Transferieren von Wissen in die Praxis.

🔎Der mir wichtige Bereich des Problemorientiertes Lernen sei auch erwähnt: Theorien werden anhand konkreter Problemstellungen angewandt, wodurch Lernende deren Relevanz besser verstehen und verinnerlichen.

💡Das Lernen durch Anwendung bietet eine tiefere Verankerung der Inhalte, fördert das Verständnis komplexer Zusammenhänge und stärkt die Transferfähigkeit in reale Situationen. Es verbindet Theorie mit der Praxis und schafft so nicht träges Wissen.

Daher auch bei KI Werkzeugen: ja gerne drüber lesen, reden austauschen, aber eben auch anwenden 😊

Grade im Bereich der Sprachmodelle ist der Zugang sehr niedrigschwellig. Los geht’s!

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Eine blonde Frau im roten Blazer, Prof. Dr. Sandra Niedermeier, schaut mit verschränkten Armen seitlich über die Schulter lächelnd direkt in die Kamera.

Prof. Dr. Sandra Niedermeier

Prof. Dr. Sandra Niedermeier ist Professorin für Digitalisierung in Bildung und Gesellschaft an der Hochschule Kempten. An der KBS leitet sie den berufsbegleitenden Studiengang Wirtschaftspsychologie und entwickelt praxisnahe Weiterbildungen zu Themen wie digitales Lernen, Leadership und KI-Kompetenz.

12.11.2025

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