Arbeitszufriedenheit im Wandel, ein Thema der Wirtschaftspsychologie

Startseite » News » Arbeitszufriedenheit im Wandel, ein Thema der Wirtschaftspsychologie

In unseren Studiengängen finden sich viele aktuelle Themen der heutigen Arbeitswelt. Wirtschaftspsychologie Studiengangsleiterin Prof. Dr. Sandra Niedermeier und KBS Leiterin Prof.Dr Katrin Winkler beschreiben dies so: „In Zeiten des Wandels sind es neue Themen die grade die Dynamik der Diskussion beherrschen. Dennoch bleiben es „altbekannte“ Thematiken, die genauso dazu gehören“, so Winkler. „Dies macht unseren Studiengang auch so spannend.“ sagt Niedermeier. „Die Grundlagen bestehen weiterhin, die Dimension erweitert sich. Nehmen wir die Arbeitszufriedenheit: Ein zentrales Thema in Zeiten des Wandels, doch stehen wir seit Jahrzehnten vor der Frage, wie Erleben wir Arbeit und was ist eigentlich diese Zufriedenheit am Arbeitsplatz?“

Die Arbeitszufriedenheit ist ein zentrales Thema der Wirtschaftspsychologie, dessen Bedeutung in der modernen Arbeitswelt stetig zunimmt – im Verbindung mit dem Einzug neuer Generationen auf den Arbeitsmarkt, der KI Thematik und vielem mehr. Angesichts der dynamischen Veränderungen in den Arbeitsbedingungen (Stichworte: Flexibilisierung, 4 Tage Woche) und der zunehmenden Digitalisierung steht die Arbeitszufriedenheit heute mehr denn je im Fokus von Wissenschaft und Praxis. Trotz der sich wandelnden äußeren Gegebenheiten bleiben die theoretischen Grundlagen, wie sie von Bruggemann 1974 entwickelt wurden, von großer Relevanz.

Bruggemanns Modell der Arbeitszufriedenheit, messtechnisch gern kritisiert, ist in verschiedene Dimensionen unterteilt und bietet eine differenzierte Perspektive auf das Erleben von Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Die sechs von ihr identifizierten Formen der Arbeitszufriedenheit – progressive, stabilisierte, resignative, pseudo, fixierte und konstruktive – ermöglichen es, die vielfältigen Facetten und Ursachen der Arbeitszufriedenheit gezielt zu analysieren und Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln.

Die Bedeutung der Arbeitszufriedenheit als Forschungsgegenstand der Wirtschaftspsychologie lässt sich nicht genug betonen. Studien (siehe zum Beispiel Fischer und Eufinger, 1991) zeigen, dass zufriedene Mitarbeiter nicht nur produktiver sind, sondern auch weniger Fehlzeiten haben und eine stärkere Bindung an ihr Unternehmen entwickeln. Diese Faktoren tragen wesentlich zur Schaffung einer positiven Unternehmenskultur und zum langfristigen Erfolg bei.

Arbeitszufriedenheit wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, darunter Arbeitsbedingungen, Führungsstil, Arbeitsinhalte und zwischenmenschliche Beziehungen am Arbeitsplatz. Die aktuellen Herausforderungen wie die digitale Transformation und die erhöhte Flexibilität der Arbeitsmodelle verlangen nach neuen Ansätzen, um die Arbeitszufriedenheit sicherzustellen und zu steigern. Dies wird durch gezielte Maßnahmen wie die Verbesserung der Kommunikation, Teamentwicklungsmaßnahmen und Anpassungen der Arbeitsumgebung unterstützt.

Der Studiengang Wirtschaftspsychologie beleuchtet verschiedene Facetten dieses Phänomens, zu welchem bereits einige Abschlussarbeiten erstellt wurden. Du willst mehr erfahren? Schau auf unsere Studiengangsseite.

Quellen:

Bruggemann, A. (1974). Zur Unterscheidung verschiedener Formen von „Arbeitszufriedenheit“. In: Arbeit und Leistung, 11, 281-284.

Fischer, L., & Eufinger, A. (1991). Zur Differenzierung von Formen der Arbeitszufriedenheit mit unterschiedlichen Messverfahren. Arbeitszufriedenheit. Beiträge zur Organisationspsychologie, Bd5, 115-132.