Interview mit Prof. Dr.-Ing. Peter Stich

Wir haben Prof. Dr.-Ing. Peter Stich, Leiter des Zertifikatskurses Automatisierungstechnik und Robotik in der Produktion, zu seinem Kurs und seinen beruflichen Erfahrungen interviewt.

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Marion Leitenstern: Herr Prof. Stich, bitte stellen Sie sich kurz unseren LeserInnen vor.

Prof. Dr. Peter Stich: Ich bin aktuell an der Kempten University of Applied Sciences für die Themengebiete der Produktionsplanung, Produktionstechnik und Automatisierung verantwortlich. Zudem unterstütze ich als freier Berater Firmen des Maschinen- und Anlagenbaus bei der Umsetzung innovativer Ansätze in den Bereichen Smart Automation, modular vernetzte Produktionssysteme, Architekturdesgin von modernen Automatisierungssystemen sowie der Umsetzung eines Digitalen Zwillings im Produktionsumfeld.

Was begeistert Sie an Ihrem Kurs/Fachgebiet?

Die Produktions- und vor allem auch die Automatisierungstechnik ist extrem facettenreich. Für jede Problemstellung gibt es eine Vielzahl von möglichen Lösungen. Durch die technologische Weiterentwicklung sind heutzutage Systeme möglich, an die man vor einigen Jahren noch gar nicht denken konnte. Der Erfolg einer neuen Lösung zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Transfer in die industrielle Anwendung gelingt. Die hohe Praxisorientierung der Produktions- und Automatisierungstechnik führt zu vielzähligen Kooperationen mit lokalen und überregionalen Firmen. Dieser disziplin- und firmenübergreifende Austausch sowie auch das gemeinsame Arbeiten an innovativen Ansätzen begeistert mich Tag für Tag aufs Neue.

Welche Erfahrungen aus der Praxis können Sie Ihren Studierenden mitgeben?

Das Zusammenspiel von Mechanik, Elektronik und Informatik in der Automatisierungstechnik begleitet mich schon seit über 15 Jahren. Nach Tätigkeiten in der Unternehmensberatung und als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität München baute ich einen neuen Fraunhofer-Standort in Augsburg mit auf. Als Gruppen- und Abteilungsleiter für die Themenbereiche der Anlagen- und Steuerungstechnik konnte ich dabei viele Firmen auf dem Weg der digitalen Transformation aktiv begleiten. Auch in meiner nachfolgenden Station als Entwicklungsleiter für den Bereich Software bei einem renommierten Maschinenbau-Unternehmen setzte ich viele innovative Automatisierungssysteme erfolgreich um.

Inwiefern finden Sie Weiterbildungen wichtig?

In dieser Hinsicht finde ich ein Zitat treffend, das Darwin zugeschrieben wird: „Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, sondern diejenige, die sich am schnellsten dem Wandel anpassen kann“. Der Wandel der Technologien, der Gesellschaft sowie der lokalen und globalen Umfeld-Bedingungen erfolgt heutzutage so schnell wie nie zuvor. Um in diesem Wandel bestehen zu können, ist eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung nötig. Nur so können wir an einem Hochlohn- und Wissensstandort wie Deutschland langfristig und nachhaltig Innovationen generieren.